Frankfurt am Meer

Ok, ich geb´s zu ... ohne Hotel Falckenstein geht´s auch nicht. Also machen wir den Laden wieder auf ... entstauben die Bude ein bisschen ... und regen uns wieder über Gott und die Welt auf. Als Frankfurter hat man ja quasi ne Lizenz zum Meckern.

Gestern stand zum Beispiel in der Frankfurter Rundschau, dass die Frankfurter Bäderbetriebe sagen, dass sich ein Badeschiff am Main nicht rechnet. Hallo? Seid wann rechnen sich in Frankfurt kommunale Schwimmbäder? Die Entscheidung für oder gegen ein Badeschiff ist eine politische Entscheidung und weniger eine betriebswirtschaftliche. Wenn man in Berlin einmal erlebt hat, wie beliebt das Badeschiff ist, dann sollte man sich einer solchen Attraktion in Frankfurt - vorausgesetzt man will den Gedanken von Martin Wentz vom "Leben am Fluss" städteplanerisch weiterentwickeln - nicht verschließen.

Die Fussball WM und die Mainarena haben doch gezeigt, dass die Menschen das Naherholungsgebiet am Wasser super angenommen haben. Fast zwei Millionen Menschen hatten die WM-Spiele 2006 in der MainArena verfolgt. Das hat die Stadt Frankfurt laut Frankfurter Tourismus und Kongreß GmbH 6,4 Millionen Euro gekostet. Soll aber der Frankfurter Wirtschaft ein Gesamtplus von 30 Mio. Euro beschert haben. Bessere Wirtschaftsförderung geht doch nicht, oder?

Die einzigen "Nachwehen" vom vergangenen Party-Sommers gibt es am südlichen Mainufer zu besichtigen, wo zwischen Eisernen Steg und Holbeinsteg der Rasen trotz Absperrung bis heute nicht richtig nachgewachsen ist. Die einzelnen Halme an vielen kahlen Stellen sind ein echtes Trauerspiel. Um dem Rasen-Desaster schnell ein Ende machen zu machen, sollte man in diesem Sommer einfach Sand aufschütten, ein paar Duschen aufstellen und Beach-Volleyball Felder anlegen. Und das gescheiterte Rasen-Projekt als "Frankfurt am Meer" ausrufen. Der Frankfurter an sich ist ja pragmatisches Kerlchen (oder Weibchen, um politisch korrekt und gegendered zu schreiben), der akzeptiert auch mal eine Notlösung. Denn bis da alternativ Rollrasen angewachsen ist, kommt´s Museumsuferfest und alles ist wieder platt.

Und wenn der "Public Beach" fertig starten, starten wir einfach eine Unterschriftensammlung für ein Frankfurter Badeschiff. Mal gespannt, was die Frankfurter am Main haben wollen.