Virtueller Ortsverein (VOV) Die digitale Avantgarde der SPD



"Der Virtuelle Ortsverein der SPD gilt als Vorreiter der digitalen Parteiorganisationen", mit diesem Satz wird der VOV in Wikipedia vorgestellt. In dem vorliegenden Sammelband "Virtueller Ortsverein (VOV) - Die digitale Avantgarde der SPD" haben die Autoren versucht, der Frage nachzuspüren, warum der Virtuelle Ortsverein (VOV) heute meist nur noch den "digitalen Veteranen" im Netz etwas sagt. Liegt dies an seiner virtuellen Natur? Oder warum ist das, was mit dem Virtuellen Ortsverein vor zwanzig Jahren im Netz begann, heute für die breite Mehrheit der politisch interessierten Internetnutzer nahezu unbekannt? Liegt eine Ursache darin, dass bis heute nur wenig gedruckte Belege über die Existenz und die Arbeit des VOV existieren, obwohl sein "digitales Erbe" für die Onlinepolitik nicht unerheblich ist? 

Offensichtlich gibt es eine Lücke in der Geschichte in der deutschen Netzpolitik, die es verdient, geschlossen zu werden. Und es ist eine Geschichte, die es verdient, erzählt zu werden. Sie wird von den Menschen erzählt, die im Virtuellen Ortsverein aktiv waren und ihn geprägt haben. Es sind die Berichte und Anekdoten der Gründungs- und Vorstandsmitglieder, Sprecher von Arbeitsgruppen, Förderer und Unterstützer, Ideengeber, Netzaktivisten und Hacker. Sie haben ihre Erinnerungen und Memoiren als Meinungsbeiträge oder Interviews hier zusammengetragen und können zukünftig als Quelle dienen, wenn man etwas über Netzpolitik in Deutschland und Wahlkämpfe im Internet publizieren möchte.

Mein Beitrag im Blog "Virtueller Ortsverein (VOV): Die digitale Avantgarde der SPD" behandelt den ursprünglichen Auftrag "des Clubs", das Internet für die politische Arbeit der SPD zu erforschen. 


Es hat allerdings etwas länger gedauert, bis ich für mich realisiert hatte, dass der Virtuelle Ortsverein (VOV) niemals weder Antrags- noch Rederecht in der SPD erhalten würde. Denn offensichtlich hatte “der Club” die Machtfrage gestellt. Oder zumindest fühlte sich das sozialdemokratische „Imperium“ durch die virtuellen Netzwerker herausgefordert. Vielleicht war auch die Art und Weise, wie die digitalen „Jedi-Ritter“ Netzpolitik machten, der „alten Tante SPD“ zu modern oder einfach nur fremd? Oder war der VOV ein Experiment, das sich für beide Seiten rückblickend als großes Missverständnis herausgestellt hat? Um diese Fragen umfassend beantworten zu können, vorab einige Fakten. Bevor man die Ereignisse bewertet, um für eine zukünftige Netzpolitik in der SPD noch einmal neu die Weichen zu stellen. ... Petra Tursky-Hartmann (2015): „… das Internet für die politische Arbeit der SPD erforschen“